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HISTORIE DER FAMILIE MÜLLER

Das beständigste Geschäftshaus am Untenende

Simon Immanuel Müller aus Loga (07.07.1848 – 22.09.1910) war Uhrmacher von Beruf. Mit seiner Frau Taalke Buscher aus Ihren (24.06.1851 – 10.02.1941) gründete er im Jahr 1873 ein Uhrenfachgeschäft in der Rhauderwieke. Sie hatten die Söhne Simon, Gerhard und Uffe. Uffe und Gerhard wanderten nach Amerika aus.


Der Sohn Simon Müller 2 (06.04.1877 – 10.08.1956), heiratete Hinerika Kleemann aus Rinzeldorf (16.1.1876 – 19.8.1960). Sie hatten die Kinder Gerhard, Simon Emanuel, Talkeline und Gretchen.


Der Sohn Simon Emanuel (28.2.1904 – 8.2.1989) heiratete Greta Alberta Aits aus Ostrhauderfehn (21.2.1908 – 30.7.1990). Sie brachten die Kinder Richard und Theo auf die Welt. Richard ist der Vater von Sibo Müller, der das Geschäft im Untenende in der fünften Generation führt.

Simon Immanuel & Talke Müller

Simon & Hinerika Müller

Simon Emanuel & Greta Müller

Gesa & Richard Müller

Wegen der guten geschäftlichen Aussichten eröffnete das Gründerpaar Simon Immanuel und seine Frau Talke im Jahr 1908 eine Filiale im Hause des Bauunternehmers Heyo Kluin im Untenende. Drei Jahre später starb der Firmengründer. Seine Ehefrau führte das Geschäft weiter. Sie reparierte Großuhren, Grammophone und Regenschirme; Armbanduhren gab es noch nicht. Die Grammophone in Gang zu setzen, kostete sie Kraft, da es schwer war, die Federn einzusetzen.

Ihr Sohn Simon war Mitbegründer des Turnvereins Tura 07. Er machte sich im Rajen als Uhrmacher zusammen mit seiner Frau Hinerika Kleemann selbständig. Das Geschäft am Untenende verlief schon in den „Goldenen Zwanzigerjahren“ so gut, so dass Ihr Enkel Gerhard in das Geschäft eintrat, um der Großmutter als Uhrmacher zu unterstützen. Gerhard, der als guter Sportler bekannt war, heiratete die Tochter Hermine des Schlachters Renken und führte zusammen mit seiner Großmutter das Geschäft am Untenende. Gerhard Müller starb früh.


Nach dessen Tod übernahm sein Bruder, Simon Müller 3, das Geschäft am Untenende im Jahre 1933. Dieser Simon Müller 3 war mit Greta Aits verheiratet. Beide führten das Geschäft im Untenende weiter. Bürger des Ortes erinnern sich gerne daran, dass sie sich im Kindesalter die Nase an der Schaufensterscheibe des Uhrmachers platt gedrückt haben, um gespannt darauf zu warten, dass eine Dekorations-Modelleisenbahn aus dem Tunnel gefahren kam und zu beobachten, wie sie sich durch den ausgelegten Brautschmuck bewegte um dann auf der anderen Seite des Fensters wieder im Tunnel zu verschwinden. Großmutter Taalke zog zu ihrem Sohn nach Rajen und verlebte dort ihren Lebensabend.

Simon Müller vor seinem Geschäft

Gerhard & Hermine Müller

 Simon Emmanuel Müller, der das Geschäft von seiner Schwägerin Hermine (Renken) übernommen hatte, eröffnete mit seiner Ehefrau im Jahr 1953 ein neues, größeres Geschäft am heutigen Standort auf der Nordseite des Untenendes. Simon Emanuel und Gretha Müller hatten unter anderem die Söhne Theo und Richard. Richard heiratete Gesa Maecker und trat im Jahr 1977 als Uhrmachermeister und Optiker in das elterliche Geschäft ein. Nach drei Um-und Ausbauten übernahm der Sohn Sibo Müller das Geschäft im Jahr 1999 als Augenoptikermeister und Hörakustikermeister und führt es nach umfangreichen Aus -und Anbauten gemeinsam mit seiner Frau Carola Ise, Hörakustikmeisterin in der 5 Generation. 


Richard Müller erinnert sich, dass sein Urgroßvater Simon Immanuel Müller, Gründer des Unternehmens, in der Zeit, in der jener das Geschäft in der Rhauderwieke betrieb, einLaufrad besitzt haben soll, um sich schneller fortbewegen zu können, was auf den Sandwegen schwer gewesen sein dürfte.

 Solange Armbanduhren keine Massenware waren, wurden defekte Teile in den Uhren repariert; Reparatur war nichtbloßer Austausch durch ein Ersatzteil. Der spätere Inhaber Richard Müller erinnert sich gesehen zu haben, wie sein Vater Simon auf einer kleinen Drehbank aus einem vielleicht einen Zentimeter kurzen dünnen Stahlstift eine Unruhwelle drehte, um die Unruh in einer Uhr reparieren zu können. Nach dreistündiger Arbeit musste die Welle poliert werden, bevor sie in die Uhr eingebaut werden konnte. Dabei zerbrach die Welle, drei Stunden Arbeit waren vergebens, und der Uhrmacher musste die Arbeit von vorne beginnen. „Damals wurde die Arbeit nicht nach Stundenlohn bezahlt."


Der Handel und Reparatur von Standuhren, Armbanduhren und Schmuck war für viele Jahrzehnte ein wichtiges wirtschaftliches Standbein des Unternehmens. Durch die heutigen Geschäftsinhaber Sibo Müller sind dies die Bereiche Augenoptik und Hörakustik. Eine Entwicklung, die durch Spezialisierungen in der Diagnostik und Therapie auditiver und visueller Wahrnehmungsstörung bei Kindern und Erwachsen eine semimedizinische Weiterentwicklung nimmt.